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Frischwassertechnik
Hygienisches Erwärmen von frischem Trinkwasser
Ob Wohngebäude oder Spital: In kleinen und in grossen Objekten spielt die Trinkwasserhygiene – und somit das Vermeiden von Legionellen – eine wichtige Rolle. Die Frischwassertechnik von BMS bietet diese Hygiene! Bei ihr wird in sogenannten Frischwasserstationen frisches, kühles Trinkwasser im Durchlaufprinzip aufgeheizt. Warmes Wasser wird also nicht gelagert, sondern erst temperiert, wenn es benötigt wird.
Das hat zwei entscheidende Vorteile:
- Der Energieverbrauch wird optimiert.
- Stagnation im Brauchwassersystem wird vermieden.
Jede Form der Stagnation – wie in einem Trinkwarmwasserspeicher – würde ein Vermehren der Legionellen begünstigen. Bei der Frischwassertechnik jedoch befindet sich das warme Wasser meistens im Fluss und gibt Legionellen keine Chancen, sich zu vermehren. Ein zuverlässiges, hygienisches Prinzip, das kleine und grosse Mengen bereitstellen kann.
Warmwasser-Zirkulation: effizient und hygienisch
Wo eine sofortige Verfügbarkeit des Warmwassers gewünscht oder nach den Regeln der Technik erforderlich ist, sind unsere exergieoptimierten Frischwasserstations-Kaskaden die passende Lösung. Bei ihnen wird im Gebäude zirkulierendes Warmwasser stets auf einem ausreichend hohen Temperaturniveau gehalten, um der Vermehrung von Legionellen im Leitungssystem wirkungsvoll vorzubeugen. Zugleich sorgt die Kaskade für niedrige Heizungsrücklauftemperaturen beim Zapfen von Trinkwarmwasser. Dadurch trägt dieses System sowohl dem Komfort als auch der Energieeffizienz Rechnung.
Gradgenau bei kleiner und grosser Schüttung
Ob Wohngebäude, Gewerbe oder Sportstätte – wir bieten Lösungen mit Frischwassertechnik für alle Objekte und machen so das Duschen, (sich) Waschen oder Kochen hygienischer und zugleich komfortabler. Dafür sorgen unsere Regler mit einer bedarfsgerechten und energieeffizienten Wärmeeinbringung.
Wird wenig Warmwasser gezapft, wird dafür auch nur wenig Wärme aufgewendet. Wird viel Warmwasser benötigt, steigert die Regelung die eingebrachte Wärmeleistung und wird so selbst grossen Schüttmengen gerecht. Dadurch kommt das warme Wasser stets mit der gleichen Temperatur zur Zapfstelle – nicht zu heiss, nicht zu kalt. So wird zum Beispiel Duschen zu einem wohltuenden Erlebnis.
Funktion
Hygienischer Wärmeübertrag
Kernkomponente einer Frischwasserstation ist ein Edelstahl-Wärmetauscher, der auf der einen Seite vom Trinkwasser, auf der anderen Seite von Heizwasser durchflossen wird. Der Wärmetauscher bewirkt also eine strikte Trennung von Trink- und Heizwasser. Das Heizwasser zum Aufheizen des Trinkwassers bezieht die Frischwasserstation aus einem Heizungspufferspeicher. Wird an einer Zapfstelle (z.B. Dusche oder Waschtisch) Warmwasser angefordert, fördert eine Pumpe Heizwasser aus dem Pufferspeicher zu dem Wärmetauscher in der Frischwasserstation, wo die Wärmeenergie auf das frische Trinkwasser übertragen wird.
Integrierte Regelung
Je nach gezapfter Menge Warmwasser wird eine entsprechende Wärmemenge aus dem Heizungspufferspeicher entnommen. Das Dosieren der Energiemenge übernimmt eine regelbare Förderpumpe. Wird wenig Warmwasser benötigt, liefert die Pumpe eine geringe Menge Heizwasser, bei hoher Anforderung erhöht sie die Drehzahl und somit die Menge an Heizwasser zum Erwärmen des Trinkwassers. Zudem enthält die Frischwasserstation einen Regler mit einem neuronalen Netzwerk. Dieser verarbeitet fortlaufend Informationen über das Verbrauchsverhalten und passt die Regelung den bevorzugten Betriebsbedingungen an.
Ressourcenschonende Warmwasserzirkulation
Bei Warmwassersystemen mit einer Zirkulation sorgt die Regelung der Zirkulationspumpe für den optimalen Kompromiss aus Komfort und Hygiene sowie Energieeffizienz: Wird am Temperatursensor der Zirkulationsrücklaufleitung eine Zieltemperatur überschritten, schaltet die Pumpe ab. Das spart Heizenergie für den Zirkulationsbetrieb, minimiert die Wärmeverluste und reduziert den Bedarf an Pumpenstrom.
Häufig gestellte Fragen
Unabhängig davon, welches System zur Trinkwarmwasser-Erwärmung eingesetzt wird, gelten unter anderem folgende Regeln:
- Wasser soll fliessen (Stagnation verhindern).
- Verweilzeit im System sind möglichst kurz zu halten (wird unter anderem durch kleine Wasserinhalte erreicht).
- Eine bewährte Technik und eine genaue Auslegung sowie die richtige Einbindung in das Gesamtsystem sind Voraussetzungen für eine gut funktionierende Anlage.
Eine Frischwasserstation als Teilkomponente des Gesamtsystems zur Trinkwarmwasser-Aufbereitung kann natürlich nicht alleine die Vermehrung der Legionellen in einem Gesamtsystem verhindern. Sie ist aber anlagentechnisch die denkbar günstigste Voraussetzung hierfür. Denn die Vermehrung der Legionellen wird unter anderem verhindert durch:
- Kurze Verweilzeiten des Trinkwassers im System
- Systemtemperaturen >55°C (Risikostufen beachten)
- Geeignete Materialwahl
Weiter ist zu beachten, dass die Installationen nach dem neusten Stand der Technik ausgeführt werden (ungenutzte Leitungen sind zu vermeiden). Im Vergleich zu herkömmlichen Boileranlagen (also mit einem Trinkwarmwasser-Speicher) gibt es bei Frischwasserstationen kein Stagnationsvolumen mit schlechter Durchströmung und dadurch auch schlechter Durchwärmung. Grosse Ablagerungen, und damit ideale Nährböden für Bakterien, entstehen bei Frischwasserstationen ebenfalls nicht. Für das Leitungssystem sind Legionellen-Schaltungen und Desinfektionsschaltungen auch mit Frischwasserstationen jederzeit möglich.
Da keine komplizierten und anfälligen Regelungssysteme eingesetzt werden, funktionieren die Frischwasserstationen nach der korrekten Inbetriebnahme ohne aufwändige Wartungsmassnahmen.
Wenn Sie als Betreiber eine regelmässige Wartung der Frischwasserstationen wünschen, werden dabei die Einstellungen gemäss Inbetriebnahmeprotokoll geprüft und eine Funktionskontrolle durchgeführt.
Grundsätzlich gilt: Auch eine Frischwasserstation ist ein technisches Gerät, dessen Lebensdauer sich durch sporadische oder regelmässige Prüfungen verlängern lässt.
Eine Verkalkung der Plattenwärmetauscher in den Frischwasserstationen wird vermieden durch verschiedene Massnahmen:
- Die Plattenwärmetauscher sind senkrecht eingebaut.
- Die Wärmezufuhr vom Energiespeicher erfolgt von unten. So kühlt der Inhalt des Plattenwärmetauschers schnell ab – stehendes warmes Wasser hat die Tendenz, Kalk auszuscheiden.
- Es wird nur so viel Wärmeenergie zum Plattenwärmetauscher geführt, wie nötig ist, um das Wasser auf die entsprechende Temperatur zu erwärmen.
Frischwasserstationen dürfen, im Gegensatz zu herkömmlichen Boileranlagen, überdimensioniert werden, weil immer nur die momentan benötigte Menge Warmwasser aufbereitet wird.
Dank der modularen Bauweise können Frischwasserstationen auch zu einem späteren Zeitpunkt relativ einfach erweitert werden (höhere Spitzenleistungen).
Je nach Temperaturen und Leistungen werden vom einzelnen Gerät bis hin zu 4 Geräten, zusammengeschaltet als Kaskade, eingesetzt. Im Falle von Kaskaden arbeitet bei geringem Bedarf nur eine Station und weitere schalten sich mit steigendem Bedarf hinzu. Durch die Kaskadierung ist die hohe Regelgüte auch im unteren Teillastbereich gegeben und eine hohe Verfügbarkeit gesichert. Der Druckverlust über die gesamte Anlage kann damit sehr klein gehalten und Temperaturschwankungen bei den Zapfstellen können vermieden werden.
Die benötigte Leistung definiert sich durch die Übertragungsleistung des Plattenwärmetauschers in der Frischwasserstation, die Pufferspeichergrösse sowie die Nachladeleistung.
Eine genaue Berechnung unter Berücksichtigung von Richtlinien und Verordnungen wie SIA385/1: 2011, DIN 4708, DIN 1988 und „Sanitärberechnungen – kurz und bündig“ (Suissetec), der Verwendung von Berechnungsprogrammen und nicht zuletzt einem grossen Erfahrungsschatz gewährleisten ein Einhalten der geforderten Spitzenleistungen. Somit sind auch Spitzenvolumenströme von zum Beispiel über 400 Liter pro Minute bei entsprechenden Temperaturen möglich.
Die Regelung garantiert, dass die Ausgangstemperatur nicht über den eingestellten Maximalwert von 60°C hinausfährt, auch wenn im Energiespeicher hohe Temperaturen herrschen (Solaranlagen).
Die Temperaturregelgüte ist sicherlich herstellerabhängig. Die Qualität des BMS-Systems wurde von unabhängiger Stelle (SPF Rapperswil) geprüft und als hochwertig dokumentiert. Ebenfalls ist die zugehörige Regeltechnik seit Jahren in der Praxis erprobt.
Bei guten Frischwasserstationen ist die Trinkwarmwasser-Temperatur eine Einstellgrösse zwischen 35 und 60°C. Sie kann auf die gewünschte Grösse eingestellt werden. Nebst den üblichen 60°C kann sie auch ohne grossen Aufwand temporär zum Zweck der thermischen Desinfektion auf über 70°C erhöht werden.
Die Frischwasserstationen haben eine autonome Regelung, die lediglich mit einer Spannung von 230V versorgt werden müssen. Sämtliche Steuer- und Regelelemente sind bereits kompakt eingebaut, verdrahtet und getestet.
Ja. Wie überall gilt es aber, das Gesamtsystem zu beachten! Denn eine Trinkwarmwasser-Erwärmungsanlage ist in jedem Fall nur so gut, wie sie in das Gesamtsystem eingebunden wird.